Geschichte


Der Name Gsteigwiler

Das Wort "Gsteig" bedeutet ansteigen oder aufsteigen. Wyler ist die Bezeichnung für eine kleine Siedlung von wenigen Häusern. Das Dorf hiess bis in die jüngste Vergangenheit noch Wyler ob Gsteig.

 

Chronik

Abgesehen von der Kirche Gsteig, die das religiöse Leben der Gemeinde Gsteigwiler und der näheren Region seit dem Mittelalter prägt (1196 erstmalige urkundliche Erwähnung in einer Schenkungsurkunde), lässt sich keine lückenlose historische Chronik erstellen.

 

Wer waren die ersten Siedler 

Es gibt Hinweise, dass sich in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung Menschen hier aufhielten. Sie gehörten zum Stamme der Helvetier aus dem Volk der Kelten. In der gleichen Epoche eroberten dann die Römer das Gebiet der heutigen Schweiz. Sie mieden aber die wilden Alpentäler. Erst der Germanenstamm der Alemannen, während der Völkerwanderung von Norden nach Süden herkommend, rückte nach und nach in unsere Täler vor und wurde hier sesshaft. Der Dorfname "Wyler" ist alemannisch und deutet auf eine solche Siedlung hin.

 

Grund und Boden

Eine eigentliche Gemeinde gab es im Mittelalter nicht. Es bestand vielmehr eine wirtschaftliche Kooperation der Bewohner in der gleichen Niederlassung. Grund und Boden gehörten dem Deutschen Reich, dem Adel oder dem Gotteshaus als Lehen oder Eigentum. Nach der Reformation änderten sich die Besitzverhältnisse insofern, als Wyler nun auf Grund und Boden Berns war. Dafür mussten die Wyler Bodenzinse an Bern zahlen. Diejenigen , welche nun von alters her den Grund und Boden bewirtschaftet hatten, erhielten ihn mit der Zeit ohne weiteres als Eigentum und wurden Burger. Sie bildeten die Dorfgemeinschaft.

 

Landvögte, Amtsschaffner

Vertreter gegenüber der Obrigkeit in Bern, war ein durch die Burger gewählte Obmann. In Interlaken war der Landvogt der Vertreter Berns. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts vertreten im "Schloss Interlaken" Regierungsstatthalter die Interessen des Staates.

 

Die Gemeinde Wyler ob Gsteig

Die eigentliche politische Gemeinde, wie wir sie heute kennen, entstand erst nach Inkrafttreten eines Gemeindegesetzes von 1832. Ab diesem Jahr erfolgten auch die regelmässigen Aufzeichnungen der Gemeindegeschäfte in einem Burgerrodel, und es amtete eine durch die Gemeindeversammlung gewählte Behörde.

 

Gsteigwiler heute

Die Wohnlage von Gsteigwiler ist durch den Bau der neuen Zufahrtstrasse und die Erschliessung des Dorfes mit einem öffentlichen Verkehrsmittel attraktiv geworden. Dies bestätigt auch der Zuwachs der Bevölkerung in den letzten 20 Jahren. Der Weg zu den Arbeitsplätzen in den umliegenden Gemeinden, wurde mit dem Aufkommen privater Verkehrsmittel erheblich verkürzt. Gsteigwiler liegt abseits der grossen Strassen und doch zentrumsnah.

 

Schlussbemerkung

Ein Dorf lebt und entwickelt sich nur durch das Denken und Handeln seiner Bewohner. Waren es früher vermehrt Stellungnahmen zu einzelnen Geschäften, wird heute von der Behörde vielmehr globales und regionales Denken verlangt. Dem Gemeinderat ist es darum ein grosses Anliegen, den enormen Reformbestrebungen von Bern zu trotzen und sich für die Randregionen - und damit auch für die Existenz der kleinen Gemeinden - einzusetzen. In den letzten Jahrzehnten wurde viel erreicht und es stehen noch weitere Aufgaben an, welche die Gemeinde in den nächsten Jahren zu lösen hat.

 

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie im Gsteigwiler-Buch "Bilder einer kleinen Gemeinde" von Heinz Häsler. Das Werk kann bei der Gemeindeverwaltung für CHF 28.-- bezogen werden.  

  

Bei der Volkswirtschaft Berner Oberland  sind ebenfalls weitere Informationen in diversen Schriftenreihen erhältlich.